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von Lilo Herz

Miranda July: "Zehn Wahrheiten"

In Amerika gilt Miranda July als "der Jung-Star der US-Literatur". Und erstaunlicherweise kann man dieser Behauptung nicht widersprechen. So etwas gab es bisher noch nicht: Jugendlich frisch, frei und unverstellt sind ihre Kurzgeschichten geschrieben. Der Ton ist neu, der Hmor modern. Dabei ist jede Story anders gestrickt. Eine Geschichte kommt frech und flapsig daher, die andere hinter- und tiefsinnig. Einige Stories sind so komisch, dass man laut lachen muss. Bei der nächsten bleibt einem das Lachen im Halse stecken, wenn die verzweifelte Suche nach etwas Anerkennung, Freundschaft und Liebe nur Traum oder Wunsch bleibt. Geschichten, in denen von Sex die Rede ist, sind ausnahmslos tragikomisch und bewegend.

Man ist verblüfft und glaubt, die einzelnen Geschichten wurden von jeweils anderen Autorinnen verfasst. Diese Unterschiedlichkeit bringt Abwechslung und Tempo in die Lektüre. Die Mischung macht's! Ds Leben auf so unendlich vielfältige Weise zu betrachten und mögliche gangbare Wege dafür aufzuzeigen, ist wahre Kunst. So etwas gab es im Genre der amerikanischen Kurzgeschichten seit Jahrzehnten nicht mehr. Die FAZ ließ verlauten, dass Miranda July von der amerikanischen Kritik als "Offenbarung" gefeiert wird. Dem muss man ohne Einschränkung und voller Bewunderung beipflichten.

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