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von Georg Lacher-Remy

Deon Meyer: "Der Atem des Jägers"

In drei Jahren wird Südafrika in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses rücken, wenn dort die Fußball-WM ausgetragen wird. Ein Land, von dem wir wissen, dass es die Apartheid abgeschafft hat und seit 1994, als Nelson Mandela Staatsoberhaupt wurde, von Farbigen regiert wird. Doch wie ist es, heute dort zu leben? Der Roman von Deon Meyer gibt eine Antwort darauf.

Er beleuchtet die soziale Realität Südafrikas, indem er drei Personen aus unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen in den Mittelpunkt stellt: Einen ehemaligen farbigen Freiheitskämpfer, einen alkoholsüchtigen weißen Polizisten und eine Prostituierte. Meyer schafft es nicht nur, die Schicksale seiner Hauptfiguren anschaulich und ergreifend zu schildern, sondern sie zu einer höchst spannenden Thrillerhandlung zu verbinden.

Es geht vor allem um die Zukunft Südafrikas, die Kinder. Wir erfahren, dass Kindesmissbrauch in Südafrika ein großes Problem darstellt, was auch mit dem Aberglauben zu tun hat, Sex mit Kindern könne AIDS heilen. Als der ehemalige Freiheitskämpfer sein eigenes Kind durch eine Gewalttat verliert, startet er einen Rachefeldzug gegen Kinderschänder. In der Öffentlichkeit werden seine Rachemorde mit Wohlwollen betrachtet, trotzdem kann die Polizei diese Art von Selbstjustiz nicht zulassen. In einem gesellschaftlichen Umfeld, das von Armut, Korruption und Drogenhandel geprägt ist, kreuzen sich die Wege der drei Hauptfiguren, die nach und nach erkennen, dass sie zwar auf verschiedenen Seiten stehen und doch die gleichen Ziele verfolgen.

Deon Meyers letztes Buch DAS HERZ DES JÄGERS ist 2006 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet worden. Sein neuer Roman hat ebenfalls das Zeug dazu.

Deon Meyer

Der Atem des Jägers

Aufbau Verlag, 428 Seiten, EUR 19,95

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