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von Juliane Cassedy

Kazuo Ishiguro: "Alles, was wir geben mussten"

Dies ist ein wunderschöner, aber auf erschütternde Weise gruseliger Roman. Denn die Vision eines zukünftigen Lebens, von der der Autor Kazuo Ishiguro erzählt, wird heute zwar vehement abgelehnt, ist in absehbarer Zukunft aber durchaus machbar.

Vordergründig geht es um die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens. Eine junge Frau erzählt rückblickend von ihrer Kindheit und Jungendzeit, die sie gemeinsam mit Anderen behütet, recht unbeschwert, vor allem aber von der Außenwelt abgeschottet in Hailsham, einem scheinbar ganz normalen Landschulheim, verlebt. Sie erzählt von Freundschaften und von den Verwirrungen der ersten Liebe, von Aufbegehren und Ohnmacht.

Dass all diese Kinder und Heranwachsenden etwas Mysteriöses verbindet, ahnt man früh. Mit fortlaufender Handlung werden die Ahnungen über diese Kinder gruselige Wirklichkeit.

Kazuo Ishiguro gelang ein erstaunliche Meisterwerk: Er schrieb eine scheinbar banale Internatsgeschichte einfühlsam, glaubwürdig und zugleich spannend. Dabei wirft er die großen Fragen nach Moral und Verantwortlichkeit auf.

Kazuo Ishiguro

Alles, was wir geben mussten

Karl Blessing Verlag, 352 Seiten, Taschenbuch, EUR 9,-

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