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von Juliane Cassedy

Martina Borger / Maria Elisabeth Straub: "Im Gehege"

Lehrer sind ein von Politik und Medien viel beachteter Personen- und Berufskreis. Erstaunlich genug, dass es nur wenige literarische Lehrerdarstellungen gibt. „Im Gehege“ ist eine dieser wenigen Geschichten, deren Protagonist Lehrer ist.
Zu Beginn scheint er einer dieser besonders guten Vertreter seines Berufsstandes zu sein, gewissenhaft, sachlich, selbstbeherrscht und immer hervorragend auf seinen Unterricht vorbereitet. Dennoch ist der Roman mitnichten darauf angelegt, Lehrern und ihrem Wirken endlich einmal Anerkennung zu zollen. Im Gegenteil!

Jon Ewermann, langgedienter, bei den Schülern beliebter und vom Kollegium hochgeachteter – allerdings auch von sich selbst fast zu sehr überzeugter – Gymnasiallehrer für Deutsch und Latein, verliebt sich in die junge faszinierende Aushilfskollegin Julie.
Jons vierundzwanzige Jahre währende kinderlose Ehe ist längt am Ende, seine Frau Charlotte alkoholsüchtig und für Jon nur schwer erträglich. Als Jon beschließt, mit Charlotte über seine nun bevorstehende Trennung von ihr zu reden, kommt es zum Eklat. Charlotte betrinkt sich wieder einmal verzweifelt, demoliert Jons Arbeitszimmer und stürzt die Treppe hinunter. Von einem Augenblick zum anderen hat sich Jons Schicksal dramatisch verändert.

Das Buch ist eine kurzweilige sommerleichte Lektüre, teils eine Liebes-, teils eine Krinminal-geschichte, so spannend, dass man es nicht weglegen kann, bevor die letzten Seiten gelesen sind. Lehrer werden nicht hochgelobt, wohl aber Teamwork. Denn den beiden weit entfernt voneinander lebenden Autorinnen Martina Bogner und Elisabeth Straub gelang diese Gemeinschaftsarbeit überzeugend.

Martina Borger / Maria Elisabeth Straub

Im Gehege

Diogenes Verlag, 377 Seiten, Taschenbuch, EUR 9,90

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